Anatomie des Schluckens
Schlucksteuerung
Die Steuerung des Schluckaktes geht vom Gyrus praecentralis aus und über die innere Kapsel bis zum Hirnstamm.
Die wichtigsten Schluckzentren liegen in der Medulla oblongata. Sie steuern die pharyngealen Phase über die Nervenkerne des XII. Hirnnerven (Hypoglossus).
Der Nucleus tractus solitarius und der Nucleus ambiguus sind für ein koordiniertes zeitlich-räumliches Zusammenspiel der Schluckmuskulatur verantwortlich.
Beteiligte Hirnnerven
Trigeminus
V. Hirnnerv
Motorisch: Kaumuskeln
Sensorisch: Gesicht
Facialis
VII. Hirnnerv
Motorisch: Gesicht, Speicheldrüsen
Sensorisch: Geschmack
Glossopharyngeus
IX. Hirnnerv
Sensomotorisch: Pharynx
Sensorisch: Zunge, Geschmack, Speicheldrüsen
Vagus
X. Hirnnerv
Sensomotorisch: Kehlkopf, innere Organe
Hypoglossus
XII. Hirnnerv
Motorisch: Zungenbewegung
Beteiligte Muskelgruppen
Epiglottis
Die Epiglottis ist ein Knorpel und bewegt sich daher nicht aktiv. Ihre Form ist sehr individuell und bei den Menschen oft unterschiedlich. Manchmal ist sie sehr flach, manchmal sieht sie von oben aus wie ein Hufeisen. Entscheidend ist aber ihre Funktion und nicht ihre Form.
Im Schluckakt erfüllt die Epiglottis zwei Aufgaben.
Sie bildet innerhalb des Schluckaktes eine Art Deckel, der sich über den Eingang in die Trachea legt. Dadurch lenkt sie den Bolus über den Kehlkopf in Richtung Ösophagus. Damit hilft sie bei der Sicherung der Atemwege und beim Erfolg des Bolustransports – den beiden Aufgaben des Schluckens.
Bewegung der Epiglottis
Zunächst ist wichtig zu beachten, dass die Epiglottis als Knorpel keine eigene Bewegung durchführen kann. Sie wird also passiv bewegt. Damit das gelinkt, sind im Falle der Epiglottis unterschiedliche Muskeln und Strukturen beteiligt.
Durch die Bewegung des Larynx nach oben und vorn kommt es zu einer Art Kontakt der Epiglottis mit dem Hyoid. Das Hyoid (Zungenbein) fungiert wie eine Barriere und sorgt dafür, dass die Epiglottis nach hinten kippt.
Übrigens bewegt sich das Zungenbein zwischen 5,8 bis 25,00 Millimeter nach oben und 7,6 bis 18,00 Millimeter nach vorn.
Allerdings reicht diese Bewegung nicht aus, um den gesamten Aditus Laryngis abzudecken, einen weitgehend vollständigen Schluss des Larynx zu erreichen. Diese Aufgabe kann die Epiglottis dadurch erfüllen, dass die Muskulatur an der Pharynxhinterwand von oben nach unten kontrahiert und so das obere (durch die Kippung im Schluckakt hinten gelegene) Drittel der Epiglottis weiter nach unten lenkt.
Die Larynxelevation
Die Larynxelevation wird über die Muskulatur der Zunge und über das Zungenbein organisiert.