Haltung und Mobilisation

Das Schlucken besteht aus Phasen. Es ist ein Bewegungsablauf, der koordiniert ablaufen muss um erfolgreich zu sein.

Bewegungen im menschlichen Körper werden über Muskeln ausgeführt die durch Spannung und Entspannung für eben diese Bewegung sorgen. Nach Bobath besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Auflagefläche des Körpers und der Grundspannung, die er inne hat. Zusammengefasst geht Bobath davon aus, dass eine maximale Auflagefläche des Körpers zu einer maximalen Entspannung führt und umgekehrt, eine minimale Auflagefläche zu einer minimalen Entspannung.

maximale Auflagefläche

Maximale Entspannung

minimale Auflagefläche

Maximale Spannung

Das Ziel der Lagerung muss daher sein, einen optimalen Punkt zwischen Spannung und Entspannung der Muskulatur zu finden. Damit hat der Körper einen idealen Tonus für die Durchführung der Bewegungsabläufe.

Optimale Lagerung

Der Schluckakt erzielt seine besten Ergebnisse, wenn eine physiologische Sitzhaltung eingenommen wird. Vergleichbar mit der Haltung, die schluckgesunde Menschen am Tisch bei den Mahlzeiten einnehmen: Der Oberkörper ist leicht nach vorn geneigt und der Kopf nach unten gerichtet.

Für Patienten mit einer Dysphagie ist diese Haltung um so wichtiger. Paresen schränken hier die optimale Lagerung meist ein, aber mit Lagerungsmaterial lässt sich eine optimierte Haltung erreichen. In einem Team mit Physiotherapeuten sollte für jeden Patienten eine individuelle Art der Lagerung ausprobiert und anschließend mit einem Bild festgehalten werden.

Mit Patienten, die selbst in der Lage sind eine optimierte Haltung einzunehmen, sollte die Wichtigkeit besprochen werden.

Bei fehlender Kopfkontrolle können Begleitpersonen hier die Neigung und Stütze des Kopfes für den Patienten übernehmen.

Speisen anreichen

Für das Anreichen von Speisen ergeben sich aus diesen Überlegungen wichtige Aspekte. Da der Kopf idealer Weise leicht nach unten geneigt ist, schließt sich das Anreichen „von oben“ aus.

Die Person, die das Essen anreicht, sitzt vor dem Patienten und kann ihn auf diese Art in seiner möglichst physiologischen Haltung unterstützen. Gleichzeitig kann sie die Bewegungen der Kaumuskulatur und ggf. die Larynelevation beobachten.