Ernährung

Im Rahmen der Dysphagie-Therapie hat die Ernährung die höchste Priorität. Bereits zu Beginn der Therapie muss geklärt werden, wie der schluckgestörte Patient ausreichend mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt werden kann.

Vorüberlegungen

Zunächst wird mit Hilfe eines Diagnostik-Verfahrens eine Abschätzung der Aspirationsgefahr vorgenommen. Im Idealfall lässt sich so ein Dysphagie-Score ermitteln.

Die Konsequenzen für die Ernährung sind dabei abhängig von der Situation und vor allem dem zeitlichen Rahmen. Patienten auf einer Stroke Unit werden anders versorgt als ein Langzeit-Patient. Eine sinnvolle Einteilung liegt hier in der Trennung zwischen akuten und chronischen Patienten.

Akute Patienten

Stellt sich bei einem Bedside-Test oder einer endoskopischen Schluckuntersuchung auf einer Stroke Unit heraus, dass der Patient eine schwere bis schwerste Schluckstörung hat, sind Sofortmaßnahmen einzuleiten. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies, dass diese Patienten auf npo (absolute Nahrungskarenz) gesetzt werden. Das Ziel ist der Schutz der Atemwege.

Chronische Patienten

Sofortmaßnahmen wie Schutzintubation oder die Nahrungskarenz sind bei Patienten mit einer bekannten Schluckstörung selten notwendig. Bei akuten Verschlechterungen oder assoziierten Erkrankungen kann es sinnvoll sein, die orale Ernährung einzustellen – solche Fälle sind allerdings selten.

Konsequenzen für die Ernährung

Im Umgang mit Dysphagie-Patienten müssen in drei Bereichen die nötigen Konsequenzen gezogen werden. Dies sind die Haltung und Lagerung, diätetische Maßnahmen und das Wissen um den Umgang mit einer akuten Aspiration.

Haltung und Mobilisation

Das Schlucken besteht aus Phasen. Es ist ein Bewegungsablauf, der koordiniert ablaufen muss um erfolgreich zu sein.

Diätetische Maßnahmen

Vielen Patienten mit einer Dysphagie kann bereits mit einer Umstellung der Kostform geholfen werden. Neben der Konsistenz der angebotenen Lebensmittel hat auch die Art der Produkte einen Einfluss auf die Schluckfähigkeit.

Akute Aspiration

Ziel der Dysphagie-Therapie ist es, eine – zumindest teilweise – orale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Bei den Mahlzeiten und beim Schlucktraining mit Dysphagie-Patienten kann daher eine akute Aspiration auftreten. Im Idealfall beginnt der Patient im Falle einer Aspiration zu Husten.