Ziel der Dysphagie-Therapie ist es, eine – zumindest teilweise – orale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Bei den Mahlzeiten und beim Schlucktraining mit Dysphagie-Patienten kann daher eine akute Aspiration auftreten. Im Idealfall beginnt der Patient im Falle einer Aspiration zu Husten.
Physiologie des Hustens
Die Rezeptoren für diesen Schutzreflex liegen in der Schleimhaut der Atemwege vom Kehlkopf bis zu den Bronchien. Sobald diese Rezeptoren einen Fremdkörper spüren, wird über den X. Hirnnerv (Vagus) das Hustenzentrum in der Medulla oblongata aktiviert. Ebenfalls über den N. Vagus wird die Glottis verengt und eine explosionsartige Ausatmung initiiert. Das Ziel des Hustens ist, die Fremdkörper aus den Atemwegen zu katapultieren.
Maßnahmen
Das Husten als Schutzreflex ist eine effektive Methode, die Atemwege vom Aspirat zu befreien. Wenn Patienten aspirieren und anschließend husten, dann ist das wichtigste Ziel, diesen körpereigenen Schutz zu unterstützen. Menschen neigen dazu, in Gesellschaft das Husten eher zu unterdrücken. Auch Dysphagie-Patienten ist es teilweise unangenehm, wenn sie sich verschlucken und dann husten müssen. Hier ist es wichtig Ruhe zu bewahren und die Patienten zum Husten aufzufordern. Die optimale Körperhalten zum Husten ist leicht nach vorn gebeugt.
Nur wenn das Husten nicht effektiv ist, wird der sogenannte Heimlich-Griff angewandt.
Je nach Situation kann es notwendig sein, Patienten bei akuter Aspiration mit Sauerstoff zu versorgen. Selten muss das Aspirat mechanisch entfernt werden: im Rahmen einer Bronchoskopie oder Lavage.
Folgen einer Aspiration
Bei fehlenden Schutzreflexen, insbesondere bei einem fehlenden Hustenreflex, können Speichel und Nahrung in die unteren Atemwege gelangen. Die Reaktion der Lunge ist meist eine Aspirationspneumonie. Also eine auf Grund von Aspiration ausgelöste Lungenentzündung. Diese wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.