Anleitung für therapeutische Mundpflege Mundpflege und Stimulation

Zubehör

Für die therapeutische Mundpflege sind einige Hilfsmittel erforderlich. Dazu gehören:

  • Einmal-Handschuhe
  • Zahnbürste,
  • Becher mit frischem Wasser,
  • je nach Vigilanz des Patienten: Zahnpasta, etwas Salviathymol o.ä. in Wasser gelöst oder frischer Pfefferminztee,
  • leerer Becher oder Spuckschale,
  • Kompressen in 10×10 cm

Zusätzlich gibt es verschiedene Hilfsmittel, die zwar optional, aber ausgesprochen praktisch sind. Besonders, wenn man mit vigilanzgeminderten Patienten die Mundpflege durchführt oder einen Patienten mit schwerster Dysphagie betreut.

  • Schwamm
  • Schwamm mit Absaugmöglichkei
  • Zahnbürste mit Absaugmöglichkeit

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Vorbereitung

Auf einem kleinen Tablett lassen sich die benötigten Utensilien vorbereiten und bereitstellen.

Wichtiger aber ist es, den Patienten zu informieren. Im Besonderen auch solche Patienten, die in Bezug auf Vigilanz und Aufmerksamkeit eingeschränkt sind. Die Kontaktaufnahme sollte an den Händen beginnen und über die Arme, Schultern, den Nacken und Hinterkopf zum Gesicht gestaltet werden. Nähert man sich dem Gesicht und dem sehr sensiblen Mund des Patienten ohne eine solche Vorbereitung, ist das Risiko größer, einen Beißreflex auszulösen bzw. dass der Patient den Mund nicht öffnet.

Lagerung

Am besten führt man auch die therapeutische Mundpflege mit Patienten am Waschbecken durch, während der Patient im Rollstuhl sitzt oder auf einem Stuhl. Sofern dies nicht möglich ist, muss auf eine aufrechte Position im Bett geachtet werden. Nur wenn auch dies nicht möglich ist, kann der Patient im Liegen behandelt werden, muss dann aber auf der nicht betroffenen Seite liegen.

Flach auf dem Rücken liegend ist eine Mundpflege nicht möglich, da die Gefahr der Aspiration zu hoch ist.

Ablauf der Mundpflege

Als erstes gilt es, Sekret aus der Mundhöhle zu entfernen. Das kann entweder mit einer um einen Finger gewickelten Kompresse geschehen oder auch mit einem Schwamm mit Absaugmöglichkeit. Die Kompresse bzw. der Schwamm werden in frisches Wasser getaucht und anschließend leicht ausgedrückt. Sie sollten feucht, aber nicht triefend nass sein. Mit einer ausstreichenden Bewegung wird das Sekret aus dem Mund des Patienten nach vorn gestrichen oder direkt abgesaugt.

Im zweiten Schritt wird mit der Zahnbürste gearbeitet. Hierbei darf durchaus Zahnpasta zum Einsatz kommen, sofern der Patient ausreichend fähig ist zur Mitarbeit. Bei schläfrigen Patienten ohne aktive Mitarbeit sollte auf Zahnpasta verzichtet werden. In diesen Fällen eignet sich warmer Tee, mit dem die Zahnbürste leicht befeuchtet wird.

Mit Druck werden nun alle Zähne von allen Seiten und auch das Zahnfleisch gebürstet. Anschließend soll der Patient ausspucken – ist dies nicht möglich, ist eine Zahnbürste mit Absaugmöglichkeit ein sehr guter Ersatz. Oder der Mund wird mit leicht angefeuchteten Kompressen gereinigt.

Im dritten Teil geht es um die Reinigung der Zunge. Mit einem leicht angefeuchteten Schwamm (oder einer Kompresse um den Finger) kann diese längs und quer gebürstet werden. Sich lösende Verborkungen sollten nach vorn aus dem Mund gewischt und dort entfernt werden.

Zum Schluss sollten noch die Lippen des Patienten mit Kompressen gereinigt werden. Bei einer sehr trockenen Mundschleimhaut kommt es auch hier zur Bildung von Schuppen. Im Anschluss an die Reinigung der Lippen sollten diese mit einer Fettcreme gepflegt werden. Augen- und Nasensalbe erzielt ganz gute Effekte beim Rückfetten.

Häufigkeit

Die Mundpflege ist am effektivsten, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird. Alle zwei Stunden wäre empfehlenswert. Nur drei Mal am Tag ist zu wenig. Daher sollten Pflegende und Angehörige unbedingt angelernt werden.

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Bei madoo.net gibt es eine Anleitung als Broschüre:

Anleitung zur therapeutischen Mundpflege